Der Weg:



In einer langen, dunklen Winternacht begann mein Weg.
zuerst führte er er mich gerade durch eine verwirrende Landschaft.
Die Ränder durfte ich untersuchen, sie waren grün und bunt und schön. Aber zu weit aus den Augen liess mich meine mutter nie. Auch wenn ich noch so gern weiter weg wollte. Ein paarmal konnte ich ihr entwischen und kam über grosse Strassen, voll mit Autos. Ein wenig Angst machte es mir schon, aber auch sehr neugierig, was wohl dahinter ist. Dann gab es immer mehr Gabelungen und ich musste mich entscheiden. Aber ich durfte es auch. Meist suchte ich den einfachsten Weg. Mancher war eine Sackgasse. Auch wenn er noch so gut ausgebaut worden war und sehr einladend aussah.

Die Wege über die Berge mochte ich nicht, sie waren zu anstrengend und überhaupt, Berge in Norddeutschland, lachhaft. In Berlin war ich früher schon, der Weg war mir vertraut. Ich versuchte ihn, denn er war so schön gerade. Dort konnte ich laufen, er war auch eben. Aber die Steine denen ich auswich, kamen irgendwie immer hinterher, egal wo ich lief. Und der Weg wurde immer mehr zum Trümmerfeld. Links und rechts Abgründe, in die ich stürzen konnte. Einige Male bin ich gefallen und rspelte mich mühsam wieder hoch. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Die Schritte wurden immer langsamer und unsicherer. Auch gab es hier viele Sackgassen, die in einem Loch endeten. Zwischen den Abgründen wurde der Weg immer schmaler und steiniger. Ich traf mehrere Male auf einen Fluss. Aber es gab keine Brücke. Irgendwie sah die andere Seite einladender aus, so schön gruen und nicht so grau wie hier.

Irgendwann kam ich an eine Brückenbaustelle, und ich nahm all meinen mut zusammen und ging, ohne zu wissen wohin, freudig darüber dem Trümmerfeld zu entkommen.

Der Fluss war tief und reissend, er machte mir Angst. Ich lief den Bauarbveitern hinterher. Als ich einmal eine kleine Pause machte, drehte ich um und sah zurück. Von da bist du gekommen, aber was ist das, die Brücke stürzt ja wieder zusammen. Es gab kein Zurück mehr. So versuchte ich schnell genug zu gehen um nicht in den Fluss zu stürzen, schnell genug um dem Abriss zu entkommen, aber nicht so schnell, dass ich die Arbeiter überholt.

Ich kam am anderen Ufer an, und setzte mich das schöne, gruene und nasse Gras. Es war wunderbar. Aber es war kein Weg weit und breit. Es gab auch nichts wo ich dachte, da willst du unbedingt hin. Alles war neu und ich wollte es sehen, spüren, riechen und schmecken. Es war wieder wie früher und neugierig machte ich auf den Weg meine Umgebung zu erkunden. Im Unterschied zur Kindheit aber mit sehr viel mehr Vorsicht. Die neue Umgebung ist immer noch spannend, meinen Weg werde ich sicher bald wieder finden. Erstmal lasse ich mich treiben, auf Trampelpfaden oder durch's Unterholz. Vorbei an schönen Wiesen und Wäldern und Seen. Frei nach dem Motto: Mal sehen wo es hier lang geht!

Zurück zur Übersicht

oder weiter geht es mit der "Wundertüte"