Angleichung:



Dieses ist mein Weg. Es gibt hier Abweichungen zu anderen, da Gerichte, Behörden, Gutachter und Krankenkassen unterschiedlich lange brauchen. Außerdem gibt es für jede Betroffene eigene individuelle Probleme. Es gibt auch Hilfsmittel, z.B. den Ersatzausweis der DGTI die jede/r verwenden kann. Meine Krankenkasse hat mir sofort eine neue Karte ausgestellt(eine Kopie des Antrages reicht ihnen). Ansonsten habe ich die Anrede von anderen in dieser Zeit nicht so kritisch gesehen. Es war für mich nur eine Übergangsphase.

Die Grundlage für den Prozeß bildet das 1981 verabschiedete Transsexuellegesetz(TSG). Den Antrag zur Vornamensänderung (§1TSG - oder kleine Lösung) habe ich im Dez. '99 vollständig beim Amtsgericht Schöneberg von Berlin eingereicht. Dazu auch einen Antrag auf Prozesskostenhilfe, da ich in der Zeit von Sozialhilfe leben mußte. Vorher aber hatte ich schon die Therapie angefangen und seit Juni '99 lief ich geschminkt und in weiblichen Klamotten durch's Leben( Beginn des Alltagstest?).

Ende Januar '00 hatte ich ein persönliches Gespräch mit dem zuständigen Richter und dort wurden auch die Gutachter festgelegt. Das erste Gutachten begann Anfang Feb. und umfasste 4 Sitzungen bis Ende März. Das zweite begann Ende Februar, umfasste 5 Sitzungen und zog sich bis Anfang Mai hin. Ende August erhielt ich den Bescheid über die Vornamensänderung und dieser wurde am 20.09. rechtskräftig. Seit diesem Tage heiße ich:
Cathrin Zarah R.
Beide Gutachter stimmten auch der Hormontherapie zu, so daß ich diese am 09.05.00 beginnen konnte. Ab Sept. hatte ich Gespräche mit möglichen Chirurgen in Berlin, Potsdam und München. Meine Wahl fiel auf einen Arzt in München. Der Kampf mit dem MDK war ungleich mühsamer als mit der Krankenkasse. Ich hatte aber auch kaum Vorlaufzeit, da ich einen Termin von einer abgesprungenen Patientin bekommen hatte. So hatte ich nur 3 Wochen um das ok von Krnakenkasse und MDK zu bekommen. Das reichte mit sehr viel persönlichem Einsatz und gutem Willen seitens des MDK. Am 06.11. war es dann soweit, ich kam in München unters Messer. Die Op verlief sehr gut und auch der Heilungsprozeß, sodaß ich am Donnerstag der darauf folgenden Woche den Nachtzug nach Berlin zurücknehmen konnte. Am 06.05.01 gab es noch eine geplante Korrektur-op, für die ich 4 Tage in der Klinik war.

Im Jan. 01 hatte ich dann auch die Personenstandsänderung nach §8TSG beantragt. Die Gutachten hatte ich aus München und von meiner Frauenärztin, die auch die Op-Nachbetreuung übernommen hatte. Am 08.05.01 wurde die Personenstandsänderung rechtskräftig, sodaß ich diesen ganzen behördlichen Prozeß nach nur 1,5 Jahren abschloß.

Ein langer Weg findet sein schönes Ende.
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